Wir beklagen uns oft über Anglizismen in der deutschen Sprache – sie klingen ungewohnt und fremd.
Etwa 3% des Dudens sind Anglizismen. Das klingt nach viel.
Wussten Sie, dass 8,5 % der Wörter französische Lehnwörter sind? Diese werden Gallizismen genannt.
Aber wenn es fast dreimal so viele französische Fremdwörter gibt wie englische – warum stören sie uns dann viel weniger?
Französisch wird oft als eine sehr vornehme Sprache angesehen. Wir assoziieren eher Positives mit ihr. Lange Zeit war es auch die Sprache der europäischen Aristokratie.
Gallizismen sind, anders als Anglizismen, auch nicht «produktiv». Das heisst, dem allgemeinen Wortschatz werden kaum neue Wörter hinzugefügt. Die Begriffe hatten bereits lange Zeit, sich in die Sprache zu integrieren.
Heutzutage kommen die neuen Wörter eher aus dem Englischen und verdrängen teilweise sogar Gallizismen.
Z.B. «Banker» statt «Bankier», «Date» statt «Rendezvous», «Ticket» statt «Billet».
Es heisst, dass ältere Menschen dazu neigen, viel mehr Gallizismen zu verwenden, während die jüngere Generation eher die englischen Varianten bevorzugt.