«Süsses oder Saures» – schon bald steht Halloween 👻 vor der Tür und die Kinder werden mit Bonbons überschüttet. 🍬
Doch welche Bezeichnungen gibt es wohl für Bonbon im Schweizerdeutschen? 🤔
Die Karte zeigt die Vielfalt an Bezeichnungen für Bonbons, eine durch Einkochen von Zucker und Stärkesirup hergestellte Süssigkeit. Honig 🍯 war bis ins 18. Jahrhundert das übliche Süssungsmittel, bis Zucker aus Zuckerrohr durch die Kreuzfahrer 🛳️ nach Europa kam und später durch heimischen Zuckerrübenanbau um 1800 erschwinglich wurde.
Die im Schweizerdeutschen vorkommenden Bezeichnungen sind oft nicht regional begrenzt und existieren nebeneinander. Einige Bezeichnungen beziehen sich auf den Grundstoff Zucker, wie Zuckerli oder Zückerli, ausgehend vom italienischen zucchero 🇮🇹, welches über arabische und persische Ursprünge auf alt-indisches sárkarà zurückgeht. Ein ähnliches Motiv zeigt das seltene Gaaramäl, abgeleitet von spanischem caramelo. 🇪🇸
Andere Namen beziehen sich auf die Form des Bonbons, wie Täfeli 🟧 (von der zuckrigen Tafel), Chügeli, Bolle, Bööneli (runde Form) 🟠 , und -möckli (Brocken). Diese Formwörter werden oft durch Zucker ergänzt, wie Zuckerchügeli. Zuckerstei könnte sich auf die frühere Praxis des Zuckerabschlagens beziehen. Füürstei, oft für ein besonderes, farbiges Bonbon 🌈 verwendet, könnte sich auf die mehrfarbige Erscheinung beziehen. Trops und Tröpsli könnten vom englischen drops oder vom deutschen Tropfen 💦 stammen. Zältli, eine Verkleinerungsform von zelto (flacher Kuchen), könnte sich auf die Form oder den Geschmack beziehen.
Bezeichnungen wie Guuzi, Guuzli, und Guetsch, abgeleitet von «gut», beziehen sich auf den Geschmack. 🍭 Ähnlich sind Bombom und Bonggi, aus dem französischen bonbon. 🇫🇷
Einzelne Bezeichnungen haben heute grössere Verbreitungsgebiete und Bonbon wird durch das Hochdeutsche populärer. Eine interessante Neuerung ist Sugus, wo der Markenname eines Industrieprodukts zur allgemeinen Bezeichnung geworden ist.
