Wort des Monats: Abend
Seit der Zeitumstellung ⏰ werden die Tage ☀️ kürzer und die Abende 🌃 länger.
Wussten Sie, dass es unterschiedliche Bezeichnungen für «Abend» in den Schweizer Dialekten gibt? 🤔
Die unterschiedlichen Lautqualitäten, 🔊 die im langen mittelhochdeutschen â-Laut wie im Wort Abend vorkommen, werden in der Karte durch die farbigen Flächen dargestellt.
Die grüne Fläche 🟩 zeigt, dass die mittelhochdeutsche Lautung grösstenteils behalten wurde oder möglicherweise durch spätere Änderungen um eine neutrale (Aabe, Aabet) oder in einem dunkleren Farbton wiedergegeben wurde – um eine leicht verdumpfte a-Lautung (Ààbig, Ààbet).
Die Bereiche, die mit Orange-Rot 🟧 gekennzeichnet sind, liefern verdumpfte, stark o-haltige Lautungen (Òòbe, Òòbet, Òbe). Die Bereiche, die dunkler gefärbt sind, weisen auf eine Extremverdumpfung hin (Oobig, Oobe). Die verringerten Lautungen, die auch in zahlreichen anderen Dialekten zu finden sind, können als Neuerungen angesehen werden. Dies gilt auch für die schließenden ou-Diphthonge (Oubig, Oubert) im Kanton Schwyz und im St. Galler Oberland sowie für die öffnenden oa-Diphthonge (Oabe), die in den Südwalserorten zu finden sind.
Nicht nur gibt es regionale Unterschiede in der Qualität der a– oder o-Lautung im Wort Abend, sondern die Beschriftungen zeigen, dass man am Jurasüdfuss und in Teilen des St. Galler Rheintals vereinzelt einen Kurzvokal hören kann. 💡
Außerdem hat das Wort Abend eine unterschiedliche Bedeutung je nach Region. In einigen Orten in Wallis und Südwallis ähnelt der Auslaut der zweiten Silbe des Wortes am besten der ursprünglichen Lautung (Aabnt, Aabunt).
Dazu kommen die weit verbreiteten Abendformen, die verschiedene Kürzungen der unbetonten Silbe aufweisen: solche, die wegfallen 🗑️ (Aabe, Aaben, Aabu, Àabun) und solche, die den früheren Nasallaut n 👃🏼 verlieren (Aabet, Aabut, Òòbit).
Des weiteren wurde in einem umfangreichen Bereich die Endung -end durch die bereits vorhandene häufige Endung -ig (Ààbig) ersetzt.