Wie nennt man die äusserste Schicht des Brotes im Schweizerdeutschen? 🤔
Im östlichen Schweizerdeutsch und der Innerschweiz wird die harte äussere Schicht eines Brotes 🍞 als «Rinde» bezeichnet, ein Begriff, der auch im Hochdeutschen und für Baumrinde 🪵 verwendet wird. Dieses Wort geht auf das althochdeutsche «rinta» zurück, das ursprünglich «das Rissige» bedeutete und von einem Verb abgeleitet wurde, das «zerreissen» bedeutet.
Im solothurnischen Nordwesten und im südlichen Elsass wird das Wort «Runge» als Ablautvariante von «Rinde» verwendet. Im nördlichen Kanton Aargau und Zürich findet man gelegentlich die Form «Rintsche», die durch eine alte s-Erweiterung entstanden ist.
Westlich des «Rinde»-Gebiets findet man das Wort «Ranft» in verschiedenen Lautvarianten, im Raum Basel in der älteren Form «Ramft» oder «Ramf». Eine Variante, «Rauft». Umlautvarianten wie «Räuft» und «Reeft» könnten aus umgelauteten Verkleinerungsformen stammen. «Ranft» ist althochdeutsch als «ranft» oder «ramft» belegt und wird als eine Ableitung von «rama» (Stütze, Rahmen) erklärt.
Gelegentlich wird «Kruste» verwendet, im Dialekt als «Chruschte» oder im Wallis und den Bündner Walsergebieten als «Gruschte». «Chruschte» leitet sich vom lateinischen «crusta» ab und könnte eine moderne Entlehnung aus dem Hochdeutschen sein. «Gruschte» stammt aus den benachbarten bündnerromanischen oder italienischen Dialekten. 🇮🇹 Im Wallis und norditalienischen Walsergebieten findet man auch die Form «Grischte», die als Entrundung von «Grüschte» gilt. 🥖
Im westlichen Berner Oberland und dem freiburgischen Jaun wird die Brotrinde als «Schwarte» bezeichnet, in der Aussprache «Schwaarte». Dieses Wort, das ursprünglich die behaarte Kopfhaut 👩🏼bezeichnete, ist in seiner weiteren Herkunft unklar.
