Wie funktioniert die Deutschschweizer Diglossie? 🤔
In der Schweiz war die Verwendung von Schweizerdeutsch und Hochdeutsch ursprünglich in zwei klar definierte Kommunikationsbereiche aufgeteilt: Schweizerdeutsch wurde gesprochen 🗣, während Hochdeutsch geschrieben ✍🏼 wurde. Aus diesem Grund wird Hochdeutsch auch oft als «Schriftdeutsch» bezeichnet. Diese spezielle Form der Zweisprachigkeit wird als Diglossie bezeichnet, genauer gesagt als mediale Diglossie.
Der Begriff «medial» bezieht sich hier darauf, dass eine der Verwendungsweisen durch das Medium der Schrift erfolgt, während die andere durch das Medium der gesprochenen Sprache erfolgt.
Mündlich findet Hochdeutsch in der Schweiz seinen Einsatz hauptsächlich im schulischen Umfeld 📚, oft in der Kirche ⛪️ oder in bestimmten massenmedialen Sendeformaten 🎥. Es wird für Vorträge und Reden bevorzugt und teilweise auch in der parlamentarischen Arbeit verwendet, wobei die Regelungen von Kanton zu Kanton unterschiedlich sind. Darüber hinaus wird Hochdeutsch auch in alltäglichen Begegnungen mit Personen, die kein Schweizerdeutsch als Muttersprache haben, genutzt.
Als Gegenpart wird auch Schweizerdeutsch geschrieben. In der Literatur hat der Dialekt eine lange Tradition, die im späten 18. Jahrhundert begann. Heutzutage gewinnt die Schreibung im Dialekt in informellen Texten wie Kartengrüßen, persönlichen Briefen 💌, Chat-Kommunikation 💬, Kurznachrichten, E-Mails 📧 und Internetbeiträgen zunehmend an Bedeutung.