Wort des Monats: Heuschrecke
Im Sommer können in der Schweiz auf den Wiesen zahlreiche, grüne oder braune Insekten ohne erkennbare Flügel auftreten. Diese auffälligen Insekten besitzen grosse, angewinkelte Hinterbeine. Wenn sie nicht gestört werden, erzeugen sie ein lautes Zirpen, doch wenn man sich ihnen nähert, springen sie plötzlich in grossen Sätzen davon. Es handelt sich dabei um Heuschrecken 🦗, von denen es in der Schweiz mehrere Dutzend Arten und Bezeichnungen gibt.
Bereits seit der althochdeutschen Zeit werden Heuschrecken vor allem aufgrund ihres auffälligen Verhaltens benannt. Die ältesten Bezeichnungen wie hewistaffol, hewistaffil und hewistapfo beziehen sich nicht auf das Hüpfen, sondern vielmehr auf das kletternde Verhalten mit den markanten langen Beinen.🦵🏼
Diese Bezeichnungen finden sich in einer Vielzahl von schweizerdeutschen Ausdrücken in verschiedenen Varianten wieder. Das ursprüngliche Grundwort hatte die Lautform -staffel oder -stäffel und in vereinzelten Ausdrücken wie Heustaffel und -Stäffel kommt es immer noch vor. Vor allem im Mittelland wird das Insekt als -Stöffel, -Stoffel, -Stuffel, -Stüffel, -Straffel, -Sträffel, -Ströffel oder -Struffel bezeichnet.
Es gibt verschiedene Bezeichnungen, die sich direkt auf das sprungartige Weghüpfen beziehen, insbesondere Heugümper oder -gumper. Eine weitere Bezeichnung mit ähnlicher Bedeutung ist Heujucker. Die Bezeichnungen Heugüpfer und Heuhötsger leiten sich ebenfalls von Verben mit der Bedeutung «aufspringen» ab.
Im nordwestlichen Jura wird die Variante Mattegumper verwendet, wobei das Wort «Matte» (Wiese) anstelle von «Heu» verwendet wird.
Das Bestimmungswort «Heu-«, das in fast allen Benennungen vorkommt, deutet auf die sommerliche Jahreszeit hin, in der die Insekten am häufigsten beobachtet werden können. 🌾🦗 🔎