Im Frühling sind die Wiesen voll von leuchtend gelben Blumen mit einer grossen Korbblüte, den Löiezaa, Söiblueme, Schwiimeie, Chrottepösche und Löwenzahn 🦁 🦷
Der Löwenzahn hat viele Namen, nicht nur im Schweizerdeutschen. Doch woher stammen diese vielfältigen Benennungen?
Die meisten Bezeichnungen sind Zusammensetzungen aus einer Pflanzenkategorisierung und einem charakterisierenden vorangestellten Bestimmungswort.
Die vorangestellten Bestimmungswörter beschreiben die Pflanze nach ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten.
🐷 Am weitesten verbreitet sind Zusammensetzungen mit Bezeichnungen des Schweins in den unterschiedlichen Dialekten: Söi- / Süü- / Suu- / Schwii(ne)-Blueme / Meie
🐸 Daneben gibt es auch Bezeichnungen mit dem Wort Kröte: Chrotte-Blueme, Chrottepösche
In solchen Charakterisierungen wird weniger die Pflanze als Futter für bestimmte Tiere bezeichnet, viel eher spiegelt sich darin die Geringschätzung.
Auch auf das äussere Erscheinungsbild wird bei der Charakterisierung Bezug genommen.
🧈 Dabei fällt der Blick natürlich zuerst auf die auffällig gelb leuchtende Blüte. Auf diese wird in Benennungen wie Anke-Blueme oder Schmaalz-Blueme angespielt, beides Wörter für Butter.
🥛 In Milch-Blueme oder Milchere wird stattdessen auf den milchartigen Saft angespielt, der aus den abgebrochenen Stängeln und Blätter austritt.
🍦Im Ausdruck Room-Blueme wird als vergleichbares Merkmal Rahm beigezogen.
🦁 Die heute im Schweizerdeutschen wohl am weitesten verbreitete Benennung Lööwezaan oder Löiezaa , eine teilweise an die Mundart angeglichene Übernahme aus dem hochdeutschen Löwenzahn, ist eine Charakterisierung der Blätter aufgrund ihrer Formen, hier durch den Vergleich mit einem Löwengebiss.