Verdoppelungen Interrogativpronomen

Eine der grossen Herausforderungen beim Erlernen des Schweizerdeutschen sind die unikalen Satzstrukturen. Gewohnte Sprecher nutzen diese Ausdrucksweisen, ohne viel darüber nachzudenken.

Wer sie aber einem Computer beibringen möchte, muss die Unterschiede erkennen und verstehen.

Zu diesen besonderen Unterschieden gehören doppelte Wörter im selben Satz.

Verdoppelt werden unter anderem Interrogativpronomen, Verben und unbestimmte Artikel.


W-Wörter

Mit W-Wörtern, auch Interrogativpronomen genannt, sind Satzkonstruktionen gemeint, in welchen dasselbe W-Wort mehrmals vorkommt – am Anfang und am Ende.

Bsp: Wo isch är wo? Was macht är was?

Laut einer Studie der Universität Bern kommen diese Konstruktionen vor allem in der Innerschweiz (Nidwalden, Obwalden, Schwyz und Uri) vor und wirken als emotionale Verstärker

Etwas seltener findet man ähnliche Formulierungen auch in anderen Dialekten.

Bsp:
Wa isch au da nid, waa! (Schaffhausen),
Was machuscht denn du was? (Lötschental, Wallis)

Eine weitere Anwendung findet sich in den Diminutivformen (Verniedlichungen) von Fragewörtern.

Bsp: «waseliwas», «woseliwo», «wereliwer»

Diese werden verdoppelt genutzt, wenn die Frage rhetorisch oder humorvoll gemeint ist, also nicht ernst zu nehmen ist. Viele Erwachsene nutzen auch diese verdoppelten Fragewörter, wenn sie mit Kindern sprechen.

Heute auch schon verdoppelt?

Viele merken gar nicht, dass sie Wörter im Dialekt verdoppeln, in Standarddeutsch aber nicht – das passiert zu natürlich. Versuchen Sie sich doch selbst dabei zu beobachten, ob und welche Wörter Sie in Dialekt doppelt sagen.

In den nächsten Beiträgen erzählen wir Ihnen über verdoppelte Verben und unbestimmte Artikel im Schweizerdeutschen. Folgen Sie uns, um diese nicht zu verpassen!